Claudia Kessler
5. Oktober 2021

Wir stellen vor: Die Festrednerin 2022, Dipl. Ing. für Luft- und Raumfahrt Claudia Kessler

Wir freuen uns sehr, mit der Diplomingenieurin für Luft- und Raumfahrt Claudia Kessler eine äußerst spannende Persönlichkeit als Festrednerin für die Preisverleihung des Helene-Lange-Preises im März 2022 gewonnen zu haben.

Claudia Kessler hat ihr Leben der Raumfahrt gewidmet. Ihr Ziel: schon bald die erste deutsche Frau ins All zu bringen!

Claudia Kessler gründete die Astronautin GmbH und sorgt damit für die weibliche Zukunft der (bisher nur „bemannten“) astronautischen Raumfahrt. Doch damit nicht genug: ihre Mission ist es vor allem, Frauen zu begleiten und zu stärken, für den Weg an die Spitze von Wirtschaft und Gesellschaft. In Leadership-Workshops mit Elementen aus dem Astronautin-Training, persönlichem Live-Coaching und inspirierendem Public Speaking empowert sie Frauen in allen Karriereschritten, ob auf dem Weg ins All oder zur nächsten Karrierestufe.

Mit Ihrem Konzept „Mutig führen wie eine Astronautin“ teilt sie ihre Lebenserfahrung und trainiert Mut, Durchsetzungsvermögen und Haltung, vor allem für Frauen in technischen Berufen, die meist von Männern dominiert sind.

Sie findet: “In jeder Führungspersönlichkeit steckt auch eine Astronautin, die mit Mut und Neugier neue Wege geht.“

Die internationale Karriere weiblicher Fach- und Führungskräfte fördert sie auch in dem Netzwerk „Women in Aerospace Europe“ (WIA-E), welches sie im Jahr 2009 europaweit mitgegründet hat. Das Netzwerk hat heute mehr als 600 Mitglieder in zwölf europäischen Ländern.

In 15 Jahren als CEO bei HE Space, einem Personaldienstleister mit Spezialisierung auf Fachkräfte in der Raumfahrt, erreichte sie unter den 200 technischen Mitarbeitern einen Frauenanteil von 55%. Das Zertifikat „Familienfreundlich“, die „Charta der Vielfalt“ und die Auszeichnung „Diversity Persönlichkeit des Jahres“ sind nur einige Beispiele für die Ergebnisse ihrer zahlreichen Aktionen zur Verbesserung der Stellung der Frauen in technischen Berufen und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Claudia Kessler ist diplomierte Ingenieurin für Luft- und Raumfahrt, hat einen MBA und mehr als 30 Jahre Erfahrung in der internationalen Raumfahrt.

Ihr Ziel:
Mit dem Blick aus dem Weltraum den „ALLtag“ auf der Erde erweitern und gestalten. Schließlich sind wir alle eine Astronauten-Crew, die auf dem Raumschiff Erde durchs Universum reist.

Frau Kessler, wofür stehen Sie jeden Morgen auf?
Es gibt noch so viel zu tun, auf diesem Planeten, und mein Ziel ist es, immer wieder junge Frauen für technische Berufe zu begeistern, und die technischen Berufe, das Arbeitsumfeld, weiblicher zu machen.

Ab wann stand für Sie fest, dass Sie Ingenieurin für Luft- und Raumfahrttechnik werden wollten?
Als ich mit vier Jahren die Mondlandung im Fernsehen gesehen hatte, stand für mich fest, dass ich Astronautin werden wollte. Der Entschluss für das Studium viel dann so gegen Ende der Schulzeit.

Hatten Sie ein Rollenvorbild? Wer hat Sie besonders unterstützt?
Ich hatte kein direktes Rollenvorbild. Mein Vater hat mich sehr darin unterstützt, in die Technik zu gehen, und meine Mutter hat mir vorgelebt, wie man sich als einzige Frau unter Männern durchsetzt. Sie war die erste Frau im Stadtrat meiner Heimatstadt.

Was war der Hintergrund für die Gründung der Stiftung „Die erste Astronautin“ und wie ist die Resonanz?
Das Ziel war und ist, die erste deutsche Astronautin ins All zu fliegen, denn nach elf deutschen Männern im All ist es endgültig Zeit dafür. Wir hatten über 400 Bewerberinnen, und haben zwei Astronautinnen ausgewählt, die inzwischen – privat finanziert und organisiert – ihr Basistraining abgeschlossen haben. Leider fehlt uns die nötige staatliche Unterstützung, um das Ticket ins All für eine von den beiden zu kaufen.

Was würden Sie jungen Frauen für ihre berufliche Zukunft 2021 mit auf den Weg geben wollen?
Ich möchte jeder jungen Frau den Mut mitgeben, an ihre Ziele zu glauben. Es lohnt sich, die eigenen Träume zu verfolgen, auch wenn es manchmal Angst macht.